Weihnachten in Not

Am Tag vor Heiligabend, also am 23. Dezember, war auf dem kleinen Marktplatz, direkt neben der alten Feldsteinkirche, helle Aufregung. Der elfjährige Kurt hörte das Stimmengewirr durch sein Fenster, das zum Lüften noch offen stand. Schnell griff er nach seiner warmen Jacke, setzte die Mütze auf und zog die Eingangstür hinter sich zu. Er folgte den lauten Stimmen. Dann sah er, was die Bewohner so in Aufregung versetzte. Der bunt geschmückte Weihnachtsbaum fehlte; er war einfach weg! Wie konnte das sein? Kurt erinnerte sich an den Tag, als die Feuerwehr dabei geholfen hatte, die große Tanne aus dem Garten von Familie Albrecht zum Marktplatz zu bringen und dort aufzustellen. Frau Müller-Schmidt, die Leiterin des Kindergartens, war mit den Kindern gekommen und jedes Mädchen, jeder Junge hatte einen selbstgebastelten Stern an den Weihnachtsbaum gehängt. So war es jedes Jahr Tradition - genauso wie es Tradition war, dass die Bürgermeisterin am selben Abend die Lichterkette zum Leuchten ...