Helenes Reise nach Görlitz, die Vergangenheit und Zukunft vereinte
Den Tag, an dem sich alles für sie änderte, wird Helene nie vergessen. Sie war aus dem Büro nach Hause geeilt, hatte sich in der Küche einen Espresso gemacht und ihn im Stehen getrunken, als es plötzlich klingelte und die freundliche Postbotin vor ihrer Tür stand. Sie kannten sich vom Sehen, denn schon oft hatte Helene Pakete für die Nachbarn angenommen. Manchmal winkten sie sich vor dem Haus oder in der Straße kurz zu, wenn Helene aus dem Büro kam. Helene drehte den Brief in ihrer Hand hin und her. Neugierig öffnete sie ihn mit einem kleinen schwarzen Küchenmesser, rutsche ab und etwas Espresso lief auf den Umschlag, als die kleine weiße Tasse umkippte. Hastig wischte Helene mit dem Geschirrtuch die winzige Pfütze vom Umschlag und stellte erleichtert fest, dass die Papiere darin unversehrt geblieben waren. Eine Kanzlei Rosenberg aus Görlitz teilte Helene mit, dass sie in einem Testament bedacht und in 14 Tagen zu einer Testamentseröffnung eingeladen sei. Helene schaute mit ihren