Für meine diesjährige Silvestergeschichte konnte ich mich nicht entscheiden - wird es eine Kindergeschichte oder eine Geschichte für Erwachsene? Und deshalb ist es eine Doppelgeschichte geworden - mit dem selben Rahmen aber verschiedenen Inhalten. Sie beinhaltet den Jahreswechsel aus Sicht der Tiere im Wald, mit Blick auf die Menschen der nahen Stadt. Es ist die Zeit der Rauhnächte, eine ganz besondere Zeit. Spürt beim Lesen den Zauber dieser ganz besonderen Rauhnacht oder lest euren Kindern / Enkeln mit betonten Stimmen vor, wie die Tiere die Silvesternacht erleben. Ich wünsche euch ganz viel Freude und von Herzen ein friedliches, gesundes Jahr 2025.
Eure Henriette
1. Meine Silvestergeschichte für alle großen Leser
Der letzte Tag im alten Jahr begann leise! In der Nacht hatte es geschneit und wie eine weiße Decke lag nun der Schnee über dem Wald und über der nahen Stadt. Auch die Geräusche schienen weniger laut zu sein. Hier im Wald sowieso.
Schnee knirschte unter den Hufen der Rehe, die auf einer Lichtung beieinander standen. Manche hatten die Ohren gespitzt, andere scharrten im kalten Schnee auf der Suche nach Futter. Ein Reh, das am Rand der Gruppe stand, blickte den kleinen Wolken nach, die es ausatmete. Wie feiner Nebel schwebten diese davon.
In den Rauhnächten war es leiser als sonst. Eine besondere Stimmung lag über der nahen Stadt, so wie jetzt der Schnee. Die Tiere im Wald hatten beobachtet, wie sich das Verhalten der Menschen veränderte. Wenn es dunkel wurde, standen Kerzen in den Fenstern. Vom Räuchern verschiedener Kräuter stiegen kleine, feine und aromatisch duftende Rauchwolken auf, die parallel mit den großen Kaminwolken aus den Schornsteinen in den Himmel stiegen und sich unterwegs vereinten.
Auch konnten die Rehe beobachten, wie die Menschen bei ihren Waldspaziergängen öfters als gewohnt stehen blieben. Manche legten sogar ihre Hände an die raue Rinde der Bäume, andere brachten den Waldgeistern kleine Gaben. Insgesamt schienen die Menschen in den letzten Tagen ruhiger und ausgeglichener zu sein als sonst. Sie achteten viel intensiver sich, auf ihr Umfeld und die Natur.
Das älteste Reh erzählte den anderen Tieren der Gruppe, was in dieser Rauhnacht geschehen würde, wenn für ein paar Stunden die Stille im Wald und in der nahen Stadt dem Lauten weicht.
Und genauso kam es! In der Nacht trafen sich die Rehe mit den Hirschen, Füchsen, Hasen, Wildschweinen, Vögeln und Eichhörnchen am Waldrand und hörten, wie die Menschen erst rückwärts zählt, wie danach Gläser klirrten - und erschraken kurz darauf, als Raketen zischend in den Himmel stiegen, der sich dann golden, rot, grün und blau färbte.
"Diese Rauhnacht ist für die Menschen eine besondere Nacht!", sprach ein mächtiger Hirsch. 'Warum denn?", fragte ein Eichhörnchen, das am Stamm entlang auf die Tannenspitze geklettert war, um besser sehen zu können. "Die Menschen vertreiben mit dem lauten Knallen die bösen Geister und begrüßen mit dem Licht das neue Jahr. Mit den Raketen schießen sie ihre Wünsche in den Himmel.", erklärte der Hirsch. "Und ist es morgen wieder still bei uns im Wald?", unterbrach die kleine Feldmaus ihr Knabbern an einem Tannenzapfen.
Schon sehr bald wurde es still. Die letzten Raketen erhellten noch einmal den Himmel. Dann kehrte Ruhe ein - in der nahen Stadt und im Wald. Nur die Kerzen🕯 für die Ahnen, die flackerten noch in den Fenstern mancher Häuser.
Ende
Der letzte Tag im Jahr begann leise! In der Nacht hatte es geschneit und wie eine weiße Decke lag der Schnee über dem Wald und der nahen Stadt. Auch die Geräusche schienen weniger laut zu sein. Hier im Wald sowieso.
Schnee knirschte unter den Füßen der Tiere, die auf einer Lichtung beieinander standen. Manche hatten die Ohren gespitzt, andere scharrten im kalten Schnee auf der Suche nach Futter. Ein Reh, das am Rand der Gruppe stand, blickte den kleinen Wolken nach wenn es ausatmete. Wie feiner Nebel schwebten diese davon.
"Genießt noch einmal die Ruhe! Heute ist die Silvesternacht und die Menschen werden bunte Silvesterraketen und laute Knaller in den Himmel schießen. Dann müssen wir uns die Ohren zuhalten!", sprach ein mächtiger Hirsch.
"Also ich nicht!", brummte der Bär. "Ich habe vor ein paar Tagen diese flauschigen Dinger im Wald gefunden. Die sind bestimmt dem Weihnachtsmann aus dem Geschenkesack gefallen". Stolz streckte der Bär seinen Arm in die Höhe und hielt weiße, weiche Ohrenwärmer in der Hand. "Ich habe das auh schon probiert. Als der Jäger gestern seine Flinte abfeuerte, habe ich sie aufgesetzt und nichts gehört", erzählte er stolz.
"Ich habe eine Idee", piepste die kleine Feldmaus. "Sammelt alle weiches Moos und dicke Stöckchen, wir machen uns auch so was für die Ohren".
Liebe Kinder, könnt ihr euch das Bild vorstellen? Die Tiere des Waldes alle beieinander: der Bär, die Rehe und Hirsche, Füchse, Hasen, Wildschweine, Vögel und Eichhörnchen, wie sie in der Silvesternacht am Waldrand stehen - mit selbstgebastelten Ohrenschützern; wie sie staunend in den hell erleuchteten Himmel schauen. Wunderschön bunt sah der Himmel aus - gelbe, rote, grüne und blaue Raketen flogen zischend in die Nacht, begleitet vom "Oh" und" Ah" der Kinder und Erwachsenen, die in der nahen Stadt lebten.
'Warum machen die Menschen solch einen Lärm?", fragten die ängstlichen Hasen. "Nun", erklärte der schlaue Fuchs: "Die Menschen vertreiben mit dem lauten Knallen die bösen Geister und begrüßen mit dem Licht das neue Jahr. Und mit den Raketen schießen sie ihre Wünsche in den Himmel.".
"Und ist es morgen wieder still bei uns im Wald?", unterbrach die kleine Feldmaus ihr Knabbern an einem Tannenzapfen.
Schon sehr bald wurde es still. Die letzten Raketen erhellten noch einmal den Himmel. Dann kehrte Ruhe ein - in der nahen Stadt und im Wald. Die Tiere nahmen ihre selbstgebastelten Ohrenschützer ab und kuschelten sich zum Schlafen in ihre Höhlen, Kuhlen oder einfach nur ins Dickicht. Was für eine Nacht!
Ende
PS: Liebe Anke, ich danke dir für die Fotos, die uns mitnehmen und die Stille des verschneiten Waldes spüren lassen
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