Eine Gartengeschichte



An einem schönen Spätsommertag hatte ich es mir auf der Gartenliege unter dem alten Nussbaum gemütlich gemacht . Die warme Nachmittagssonne meinte es noch einmal gut und ich schaute in den Himmel um Wolkenbilder zu studieren. Die Sonnenstrahlen blinzelten durch die Blätter über mir und manchmal musste ich zwinkern, wenn sie mir in die Augen schienen.

Und während ich so vor mich hinträumte, spürte ich einen kurzen Schmerz am Kopf und dann kullerte etwas an mir entlang. Ich sah mich um. Es war nichts zu sehen. Dann spürte ich wieder etwas, diesmal an meinem Arm. Es waren Walnüsse, die mich getroffen hatten. Ich späte hinauf in die Baumkrone, da sah ich es. Ein Eichhörnchen . Es sass ganz still auf einem dünnen Ast und blickte zu mir herab.

Lachend drohte ich ihm mit dem Zeigefinger und rief ihm zu, dass es mich zweimal getroffen und ich nun eine Beule am Kopf und einen blauen Fleck am Arm hätte. Das Eichhörnchen sah mich gelangweilt an, streckte sich und gähnte .

Ich schmunzelte und legte mich wieder auf die Gartenliege. Kaum war ich eingenickt, weckte mich ein Scharren und kurz danach raschelte etwas im Laub neben mir. Das konnte nur wieder das kleine Eichhörnchen sein. Vorsichtig öffnete ich ein Auge und sah es tatsächlich im Laub ganz dicht neben mir. Es hielt eine Nuss in seinen Händchen und versuchte die Schale zu öffnen. Dabei war dieses scharrende Geräusch zu hören.

Dass es so dicht neben mir sass und scheinbar keine Angst vor mir hatte, brachte mich auf eine Idee. Ich suchte im Schuppen nach 2 Untersetzern von alten Übertöpfen. Einen füllte ich mit Wasser und auf den anderen legte ich Nüsse vom letzten Jahr. Die Untersetzer stellte ich auf eine alte Gartenbank bei der Ulme.

Meine Gartenliege wartete indes verlassen auf mich. Von dem Eichhörnchen fehlte jede Spur. Ich ging dicht an den Stamm des Nussbaums und rief nach ihm. Charly, fand ich, passte gut zu diesem Eichhörnchen. Und während ich es rief, sah ich seinen weichen buschigen Schwanz. Ich ging um den Stamm herum und Charly kletterte immer vor mir her. So liefen wir ständig im Kreis - ich auf dem Rasen und Charly entlang der Rinde. Als mir vom kreisen schwindelig geworden war, machte ich eine Pause.

Die Blicke der Nachbarn, die mich beobachtet hatten, waren belustigt. Vom Garten nebenan war nämlich nur ich zu sehen, wie ich offensichtlich Selbstgespräche führend, immer im Kreis um den Nussbaum gelaufen war. Charly war nämlich clever genug, seine Runden im Schutz der Blätter zu drehen.





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