Eine Elfenhochzeit und meine Beule am Kopf




Ich hatte mich während einer Wanderung durch die Berge in der Böhmischen Schweiz verlaufen. An einem Aussichtspunkt, der auf einem Schild ausgewiesen war, erhoffte ich mir einen Blick in das Tal, um festzustellen, wo ich mich befand. Der Weg ging steil bergauf und als ich abrutschte, schlug ich unsanft mit dem Kopf auf.

Es war nicht weiter schlimm, nur eine kleine Schramme auf der Stirn. Da vernahm ich leise, zarte Harfenmusik. Sie erfüllte mich ganz & gar und ich ging ihrem Klang nach. An den Spitzen der Tannenzweige wehten im sanften Wind leichte, weiße Tüllschleifen und die Abendsonne hatte ringsum alles in ein besonderes Licht getaucht. Ich ging auf eine Lichtung zu.

Als ich die Zweige, die mir die Sicht versperrten, vorsichtig zur Seite bog, sah ich viele Kerzen auf dem Waldboden flackern. Die zarte Musik war jetzt intensiver. Ich schloss die Augen und gab mich ganz der zauberhaften Musik hin. Die Hand, die mich an meiner Schulter berührte, war warm und ich drehte mich langsam um ....

Eine wunderschöne junge Frau mit langem schwarzem Haar, stand vor mir. Sie trug ein hauchzartes bodenlanges Kleid, legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen und gab mir damit zu verstehen, leise zu sein. Dann zog sie mich mit sich, tief in die Lichtung hinein.

In Gruppen standen weitere Männer und Frauen beieinander. Alle blickten gespannt in eine Richtung, aus der heller Bodennebel aufstieg. Ich sah das junge Paar, dass aus dem Nebel trat und begriff, dass ich mich mitten in einer Hochzeitszeremonie befand.

Die Braut hatte blasse Haut und rotes langes Haar, auf das ein Kranz aus Efeu, Farnen und Gräsern gelegt war. Ihr Kleid war wie ein Hauch aus weißem Tüll. In ihrem Brautstrauß waren Waldheide, Vergissmeinnicht und Gänseblümchen gebunden.
Der junge Mann an ihrer Seite lächelte sie verliebt an und nahm ihre Hand. Später begannen alle Elfen im Mondlicht zu tanzen und mir wurde ganz leicht und warm. Es war wunderschön, die tanzenden Bewegungen der zarten Geschöpfte zu verfolgen. Wieder schloss ich die Augen.

Die Musik wurde leiser und ich wünschte mir, mich noch etwas ausruhen zu können. Doch ich erwachte, als mir jemand ein Pflaster auf die Stirn klebte und mir half, wieder auf die Füße zu kommen. Es waren meine Freunde, mit denen ich unterwegs war, bevor ich mich verlaufen hatte. Die Elfen waren verschwunden, die Töne der zarten Musik nicht mehr zu hören und die Mittagssonne stand hoch über uns.






Danke an Carles & Heike für den wunderschönen Ausflug  



                 




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